Porath und Hüttl – ein dynamisches Duo

14. Juni 2022

Im ersten Interview-Format auf unserer offiziellen Webseite sind der neue Cheftrainer der 1. Herren Daniel Porath (im Bild rechts) und der A-Jugend-Cheftrainer René Hüttl (im Bild links) eingeladen.
Porath schickt seit einem halben Jahr als Cheftrainer unsere 1. Herren auf das Spielfeld und war zuvor schon als Spieler in jeder Abteilung der Herren selbst tätig. In diesem Interview wird es um die Infrastruktur des Vereins gehen, die Zusammenarbeit zwischen der A-Jugend und der 1. Herren und die Ziele für nächste Saison.
Mit dabei: René Hüttl, seit zwei Jahren im Verein tätig als Trainer der A-Jugend wird er es sich nächstes Jahr nun auch zur Aufgabe machen, Porath bei der 1. Herren zu unterstützen. Auch er erklärt, was sich verändert hat, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen U19 und 1. Herren ist und  ob es schon Neuzugänge gibt.
Es erwartet uns also ein Interview mit einem dynamischem Duo, welches sich einiges vorgenommen hat.
Genau aus diesem Grund hat Präsident André Schneider auch beide hierher geholt.

 

Wie zufrieden bist du mit deinem Einstand als Trainer der 1. Herren?

Porath: Der Trainerjob gibt es her, dass an vielen Rädchen gedreht werden muss, bevor es ins Laufen kommt. Ich habe einen guten Präsidenten, mit dem man sich da austauschen kann. Auch der Austausch mit dem Trainer der A-Jugend ist klar und direkt. So macht das auch viel Spaß. (…)
Dazu kommt, dass ich jedes Spiel gewinnen möchte.

In Bezug auf Infrastruktur: Du drehst erstmal an dem Rad und irgendwann greifen auch die Zähne ineinander.

 

Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen U19 und 1. Herren bisher und wie wird diese in Zukunft aussehen?

Hüttl: Bisher sehr gut würde ich sagen. Das hängt aber auch einfach damit zusammen(…) ,dass wir sehr viel miteinander und sehr direkt miteinander reden. Wir sind auch fast gleicher Meinung wie wir Fußball spielen wollen. Der Dienstag wo wir zusammen trainieren ist ja schonmal ein Fundament, weil die Spieler lernen sich untereinander kennen und machen das Training zusammen
Meine Spieler lernen Daniel kennen und Daniel seine Spieler lernen mich kennen. So gewöhnt man sich auch schon dran. (…) Ich weiß nicht wie viele Spieler jetzt schon in der Ersten mitgespielt oder mittrainiert haben, wir haben schon so 6,7 die keinen Anschluss mehr finden müssen. Die kommen halt hin und kennen sich halt, wissen was verlangt wird und kennen Daniel.
Das ist ganz wichtig, dass wir im Verein nicht sagen wir haben eine Mannschaft im Verein, sondern wir sind halt alles zusammen ein ganz großes Ding. Da geht es auch darum, dass ich nicht mein eigenes Ding durchziehen will sondern, dass wir als Verein schauen was am meisten Sinn macht und wir die Spieler so entwickeln und auch die Spieler damit belohnen im Endeffekt.
Wenn man noch mit der Ersten trainiert ist eine Auszeichnung im Endeffekt aber wir wollen es auch nicht überstürzen.
Die Spieler sind A-Jugendspieler und ich möchte auch keinen irgendwo verheizen und sagen er gehört zur Ersten.(…) Das möchte ich ungerne haben. Die Spieler sind A-Jugendspieler, Daniel und ich haben darüber schon gesprochen.

In Zukunft stellen wir uns das so vor, dass es weiter so läuft und wir immer wieder Spieler in der Ersten integrieren können. Dafür haben wir einfach die Spieler muss ich sagen, (…) einige Neuzugänge die wir jetzt haben mit denen wir schon mal gesprochen haben. Sie haben das Potential aber wichtig ist, dass man bodenständig bleibt und immer wieder die Leistung abruft.
Das ist ganz wichtig und dann werden das ganz viele schaffen in die Erste zu kommen
Wir haben jetzt schon eine junge Truppe in der Ersten und so kann das weitergehen.

 

René, du bist jetzt zwei Jahre hier. Das erste Jahr hast du in Spielgemeinschaft mit der tus die A-Jugend trainiert und jetzt trainiert ihr eigenständig.
Was hat sich geändert? Was ist besser geworden und was ist schlechter geworden?

Hüttl: Also dieses schlechter oder besser möchte ich nicht in den Mund nehmen weil letztes Jahr hatte ich eine Mannschaft da waren viele 18. Ich habe 11 Spieler im Kader, welche im B-jugend-Alter ganz viel sind im ersten A-Jugend-Alter, vom Jahrgang her. Ein  halbes Jahr macht vom Kopf und vom fußballerischen her einen Riesenunterschied. Man merkt schon, dass es an der einen oder anderen Ecke letztes Jahr vermeintlich besser gelaufen ist, aber in einem halben Jahr sieht das Ganze auch wieder anders aus. Wir haben jetzt ein halbes Jahr vernünftig gearbeitet in der A-Jugend. Momentan arbeiten wir mit einer Beteiligung von 16 Leuten beim Training. Auch die Abläufe usw. (…) Wenn die alle 18 sind ist das auch wieder ein ganz anderes Thema. Dazu kommen dann immer wieder Probleme die sie dann außerhalb vom Fußball haben. Prüfung schreiben, Abitur oder die Arbeitsphase geht los. Mit 18, 19 was ich letztes Jahr hatte ist das eine ganz andere Kiste. (…) Fußballerisch läuft alles momentan ganz gut zusammen und die Jungs finden sich immer mehr. Das wird dann auch nächstes Jahr eine ordentliche Truppe sein, wo nicht viele hoch müssen. 5,6 werden hochgehen ansonsten bleibt der Rest der Truppe zusammen. Ich denke darauf können wir als Verein aufbauen, nächstes Jahr eine eigenständige A-Jugend zu haben und auch wieder eine gute Zusammenarbeit mit der Ersten zu pflegen, konstruktiv ehrlich und offen zu sein und dann haben wir eine ordentliche Zukunft im Verein vor uns.

 

Wie wichtig ist es den Verein auf mehreren Ebenen an Infrastruktur zu verleihen?
Was habt ihr gemacht? Was ist noch geplant?

Porath: Man muss erstmal sagen, dass man zwei Rasenplätze hat, die gepflegt werden. Man hat einen Rasenplatz mit Flutlicht, was nicht überall gang und gäbe ist. Und wenn wir dann in die kalten Jahreszeiten gucken und dann wieder alles gefroren ist oder auch mal den ganzen Tag regnet, hat man dann auch einen Hartplatz auf den man auch draufgehen kann, auch wenn das keiner hören will. Es gibt aber ganz viele Vereine die gar nicht trainieren wollen oder können, weil sie sonst den Platz kaputt machen. Wir haben halt trotzdem die Möglichkeit. Sicherlich musst du das ein oder andere anstoßen, aber Rom wurde halt auch nicht an einem Tag gebaut. Im Endeffekt kostet alles Geld und das wächst auch nicht auf Bäumen. Somit kann man immer nur klein stapeln, dass man alles ordentlich hält und das was man hat pflegt. Wir haben hier im Verein aber schon viel gegeben.

 

Was ist Ziel für den Rest der Saison und was ist das Ziel für die nächste Saison?

Porath: Das Ziel für diese Saison ist Platz 5.  Das  sind wir aktuell  und da gibt es noch zwei die uns verfolgen. Dann wollen wir für nächstes Jahr eine schlagkräftige Truppe halten, versuchen die Jungs im fußballerischen, taktischen Bereich auch weiterzubringen. Ich  habe jetzt schon damit angefangen, das System umzustellen auf ein 4-1-4-1, aber mittlerweile sind wir auch soweit, dass man im Spiel auch mal umstellen kann. Dazu kommen noch so einfache Dinge, aber dennoch schwere Dinge. Wir versuchen noch weiter zu kommen und eine gute Rolle in der Stadtklasse nächstes Jahr zu spielen.  Nächstes Jahr wird es nicht einfacher, da kommen gute Mannschaften hoch, aber auch gute Mannschaften runter. Mein Kapitän hat immer so ein Anspruch auf den Lippen, zum Thema Aufstieg, aber da müssen wir wirklich ein Stück tiefer stapeln. Wir müssen eine gute Rolle mitspielen und im Winter kann man alle Ziele nochmal neu korrigieren, aber erstmal ist klar, dass wir die Jungs weiterbringen, diejenigen die aus der Jugend hochgekommen integrieren, die welche dann auch irgendwann 18 werden zusätzlich integrieren und darauf Acht geben, dass die Jungs nicht abheben. Sie sollen bodenständig bleiben, denn sonst kriegen sie entweder von mir oder von René Feuer. (…) Wir wollen aus der Sommervorbereitung rausgehen können und sagen wir sind alle topfit.

Hüttl: In der U19 bin ich immer ganz weit weg von der Zielsetzung für mich ein persönlich, weil es im Jugendbereich für mich darum geht die Spieler schnellstmöglich in der Erste zu integrieren. Wir wollen die Basics reinbekommen, dass wir als Mannschaft spielen, dass auch alles neben dem Platz funktioniert und man sich auf die Spieler verlassen kann. Wir haben halt jetzt das Problem, dass wir noch nicht mal die Hinrunde von der Anzahl an Spielen, zu Ende gebracht haben und demzufolge jetzt noch einen Marathon vor uns haben. Dadurch wird es halt relativ schwierig, da irgendwie Zielsetzung auszugeben. Ich möchte ganz gerne jedes Spiel gewinnen und dass wir gute Spiele zeigen und auch die Großen irgendwo noch ärgern können. Am Ende wollen wir damit im Mittelfeld stehen, das wäre eine vernünftige Zielsetzung für die Mannschaft. Im Endeffekt geht es jetzt erstmal darum, dass die Spieler, welche dieses Jahr hoch müssen dass die jetzt mal einen ordentlichen Step machen,  dass wir uns auf die nächste Saison ordentlich vorbereiten. Und nächstes Jahr, ich denke mit der Truppe die wir zusammen haben, es werden ja noch ein Paar dazukommen, können wir eine gute Rolle spielen. Aber wie gesagt, primär ist erstmal, dass wir vernünftig arbeiten, bodenständig arbeiten und dass wir dann die Jungs an die Erste heranführen. Eine richtige Zielsetzung, von wegen  Aufstieg oder Pokal, klar freut man sich aber uns geht es vielmehr darum alles so weiterzuentwickeln. Da geht es jetzt nicht nur ums Fußballerische , sondern auch um Zuverlässigkeit, Spieler vom Dienst,  also ganz alltägliche Aufgaben, dass das auch alles funktioniert und dass wir halt als Verein auftreten. Mir geht es darum, dass sich alle aus der Herren und A-Jugend kennen und da bin ich ganz weit weg von irgendeiner direkten Zielvorgabe im A-Jugend-Bereich.

 

Gibt es schon Gespräche oder Konkretes für die Kaderplanung in der nächste Saison? Zugänge, oder die Beförderung von Jugendspielern.

Hüttl: Wir sind permanent irgendwo dran, dass wir Spieler kriegen. Wir haben 2 Herrenmannschaften und da brauchen wir immer Spieler. Aus der A-Jugend kommen 6,7 Leute hoch und die wollen wir integrieren, das ist wichtig. Wir haben jetzt schon einen vernünftigen Kader der Ersten zusammen. Klar hat man da schon 3,4 Namen mit denen wir mal ins Gespräch gehen und die wollen vielleicht herkommen, aber so Konkretes bis jetzt noch nichts. oder nichts geplant.

Porath: Es ist noch nichts offiziell. Es gibt vier Spieler, mit denen man sich schonmal ausgetauscht und ausgelotet hat, ob der Weg hierher führt oder woanders hin. Dann kommt was von der A-Jugend hoch. Da muss man auch mal gucken, dass man die der 1. und 2. damit bestückt. Denn die Zweite müssen wir auch noch ein bisschen auffüllen, das ist ja auch das Ziel.
Du brauchst aber Leute, auf die man sich verlassen kann. Bei jedem, der hier in der letzten Zeit wieder angefangen hat zum Beispiel Lorenz (Sigg, Anm. d. Red.) oder Niclas (Jedziny, Anm. d. Red.) war das erste Gespräch „ich brauche Leute auf die ich mich verlassen kann. Das ist der grobe Plan.

 

Was ist euer Schlüssel zum Erfolg?

Hüttl: Zuverlässigkeit ist für mich definitiv immer die oberste Prämisse. Trainingsbeteiligung ist für mich auch immer das Fundament, sage ich immer ganz gerne und natürlich Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten sind die Dinge, auf die ich immer ganz viel Wert lege. Wenn wir ein gutes Spiel verlieren, dann ist das so, aber wir müssen hundert Prozent abgerufen haben. Dann kannst du vom Feld gehen und dir in die Augen gucken. Ich denke wir haben das die letzten Spiele immer auf den Platz gebracht und haben uns dann auch ich in der Vergangenheit relativ oft belohnt, im Vergleich zu den ersten 4,5 spielen und das ist für mich ganz wichtig. Und wenn wir dann wieder mit 16 Mann auf dem Platz stehen beim Training ist für mich auch Erfolg. Es muss ja nicht immer ergebnistechnisch sein, wenn es im Verein und in der Mannschaft läuft, dann bin ich absolut zufrieden.

Porath: (…) Viel Mentalität, Willen und die Bereitschaft auch alles zu geben. Wenn ich hier nach 60 Minuten irgendwo über der Barriere hänge und kotze weil ich halt durchweg hoch und runter gelaufen bin dann ist das halt so ja. Du hast dann hinten raus noch Jungs die noch Bock haben, die dann nochmal Vollgas geben können und das zählt wirklich. Hier zählt alles über die Mannschaft, also ich will keine Egoshooter oder sonst irgendwas. Hier gibt es nur die Mannschaft und das ist das große Ziel.

 

Was wünscht ihr euch?

Porath: Ich wünsche mir prinzipiell, dass alle gesund bleiben, weniger Verletzungsanfälligkeit und dass „mimimi“ und sowas wegfällt. Für mich ist wichtig, dass die Jungs oben und unten, fit und stabil bleiben.

Hüttl: Ich wünsche mir, dass es über den Sommer hinaus genauso läuft und wir alle im Verein Spaß haben und alle gesund bleiben, dass wir weiter als Verein wachsen aber auch in einer gewissen Art und Weise eine Familie bleiben. Mit den Herren und der A-Jugend läuft das aktuell wunderbar, da verstehen sich die Spieler, man bleibt dann immer länger hier, hat Gespräche. Man sollte immer wieder mit Spaß herkommen und dann läuft alles andere oft von alleine.